Welche Fastenart ist die Richtige?
Früchtefasten, Basenfasten, Milch-Semmel-Kur, Schrothkur - Unter dem Begriff Fasten werden viele
verschiedene Methoden angepriesen.
Einige von diesen Fasten-Varianten haben mit dem eigentlichen Fasten jedoch gar nichts zu tun,
da sie dem Körper nicht zu einer Umstellung auf den notwendigen Fastenstoffwechsel verhelfen. Damit sind diese
„Fastenkuren“ eigentlich nichts anderes als Diäten oder bestimmte Ernährungsvarianten.
Meine Einschätzung zu einigen verbreiteten Fastenvarianten finden Sie im Folgenden:
Molke-Fasten: Bei dieser Variante wird Molke getrunken, um den Abbau von körpereigenen Eiweißen
zu verhindern. Leider wird damit auch die Entschlackung (hier: Abbau funktionsuntüchiger Proteine) deutlich
reduziert. Zudem reagieren viele Menschen auf Milchprodukte mit einer (oft unbemerkten) Unverträglichkeit, weshalb
ich die Einnahme von Molke während des Fastens überhaupt nicht empfehle. Der Fastenstoffwechsel wird jedoch bei
dieser Fastenvariante erreicht, wenn die Kalorienzahl sehr niedrig bleibt (unter 400kcal).
Basen-Fasten: Das Basen-Fasten ist darauf ausgelegt, den Säure-Basen-Haushalt im Körper zu
normalisieren. Dies ist eine sehr gute Möglichkeit, etwas für die Gesundheit zu tun. In meinen Beiträgen:
https://www.gesund-heilfasten.de/Saeure_Basen_Haushalt.html hatte
ich mehr dazu geschrieben. Mit echtem Fasten hat diese Kur jedoch nur wenig zu tun, da kein Fastenstoffwechsel
erreicht wird. Grund: Die aufgenommene Nahrungsmenge ist viel zu hoch.
F.X. Mayr-Fasten: Beim F.X. Mayr-Fasten besteht die Ernährung vorwiegend aus altbackenen
Brötchen und Milch. So soll der Körper entschlacken. Auch bei dieser Kur wird kein Fastenstoffwechsel erreicht.
Auch sonst hat sie einige Nachteile, weshalb ich sie nicht empfehlen kann: Die Milch und das Weizen der Brötchen
sind schon lange nicht mehr das, was sie einmal zu Zeiten von F.X. Mayr waren. Ich rate dringend dazu, auf Weizen
und Milchprodukte zu verzichten!
Obstfasten oder Früchtefasten: Bei dieser Variante nimmt man bis zu fünf Mal täglich eine
Portion frisches Obst oder / und auch gedünstetes Gemüse zu sich. Der Vorteil: Der Säure-Basen-Haushalt kann sich
normalisieren (wie beim Basenfasten=. Der Nachteil: Durch den Fruchtzucker steht dem Körper genug Glucose zur
Verfügung, um nicht auf den Fastenstoffwechsel umstellen zu müssen. Deshalb ist auch das Obstfasten keine wirkliche
Fastenkur.
Wasserfasten oder Teefasten: Bei diesen strengen Fastenformen wird auf die Kalorienzufuhr
vollständig verzichtet. Es wird nur viel Wasser und Kräutertee getrunken. Ich empfehle diese Art des Fastens nicht
mehr, da die meisten Menschen nicht mehr die notwendige „Grundgesundheit“ haben, um diese relativ strenge
Fastenform gut zu vertragen.
Intervallfasten und intermittierendes Fasten: Das intermittierende Fasten und das
Intervallfasten sind zwei Begriffe, die derzeit (noch) das gleiche beschreiben. Allerdings versteht fast jeder
etwas Anderes darunter. Ich plädiere für eine entsprechende Definition der Begriffe, wie ich dies im
folgenden versuche zu beschreiben. Die Sache mit dem Intervallfasten ist übrigens auch ein „alter Hut“ in der
Naturheilkunde, denn wir Naturheilkundler raten sowie nur zu drei Mahlzeiten pro Tag.
Definition Intervallfasten: Beim Intervallfasten wird nur noch in einem bestimmten Zeitfenster
JEDEN Tag gegessen. Beispiel: Es wird pro Tag nur in einem Zeitfenster von 8 Stunden gegessen. Das bedeutet: 16
Stunden lang essen Sie gar nichts. Natürlich darf getrunken werden - aber bitte nur Wasser oder Kräutertees,
vielleicht auch Kaffee und Gemüsesäfte. Aber bitte keine "Zuckerwässer" wie Limo, Cola, usw.
Sie fragen sich vielleicht: Das soll fasten sein? Ja, ich finde das auch seltsam, aber diese "Methode" hat eine
wichtige Bedeutung für Ihre Gesundheit! Das Problem heute ist ja die ständige Verfügbarkeit von Nahrung. Ständig
wird irgendwas "genascht", zwischendurch gegessen oder getrunken. Meistens auch noch zu viel und das Falsche
obendrein.
Definition Intermittierendes Fasten: Beim intermittierenden Fasten isst man einen oder zwei
Tage pro Woche "nichts". Beispiel: Dienstag und Freitag wird gefastet. An den anderen Tagen wird
"normal" gegessen. In der Grafik wäre dies, das 5:2 Fasten. Andere Varianten wären 6:1 oder 10:2.
Welche Fastenvariante ist denn nun die Richtige?
Meine Antwort: Die Variante, bei der der Fastenstoffwechsel erreicht wird. Das kann natürlich sehr rasch mit
einem reinen Wasserfasten (also nur noch Wasser trinken) erreicht werden. Davon rate ich aber heute den
allermeisten Patienten ab, denn die Menschen sind das gar nicht mehr gewöhnt. Der Stoffwechsel muss sich komplett
umstellen. Dabei werden dann auch nicht unerhebliche "Altlasten" im Körper mobilisiert, die zu entsprechenden
Problemen und sogenannten "Fastenkrisen" führen können.
Dieses Problem erkannte Dr. Otto Buchinger bereits im 19. Jahrhundert und führte deshalb eine
Fastenvariation ein, die heute als „Buchingerfasten“ bekannt ist. Dabei wird eine begrenzte Menge Gemüsesaft zum
Fasten getrunken und auch Gemüsesuppen "gegessen".
Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, schöpft jedoch die Möglichkeiten des Fastens noch nicht
vollständig aus.
Ich empfehle deshalb eine Form des modifizierten Fastens, die ich in einer ausführlichen
Fasten-Anleitung für Sie zusammengefasst habe. Welche Kriterien und Überlegungen für so eine Anleitung gelten
sollten, habe ich versucht im Beitrag zur Heilfasten Anleitung
darzustellen.
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